SPD fordert Barrierefreiheit für Wernberger Bahnhof

2. Bürgermeister Alexander Werner, MdB Marianne Schieder und MdB Martin Burkert (von links) am Wernberger Bahnhof

04. August 2017

„Unser Bahnhof muss endlich vernünftig barrierefrei werden!“, so MdB Marianne Schieder bei einem Treffen direkt vor Ort am Bahnhof in Unterköblitz. Der SPD Ortsverein hatte dazu den Vorsitzenden des Vekehrsausschusses des Deutschen Bundestages, MdB Martin Burkert eingeladen. Gekommen war auch der Schnaittenbacher Landtagsabgeordnete Reinhold Strobl, für den die Wernberger Station Heimatbahnhof ist. Zweiter Bürgermeister Alexander Werner erläuterte die Sachlage:

Weil in den Bahnhof immer nur ein Zug einfahren könne, strebe die Bahn bauliche Veränderungen an, um zwei Züge nebeneinander passieren lassen zu können. Dies bedeute aber, dass Fahrgäste, die am Morgen auf der einen Seite des Bahnhofs einsteigen am Abend auf der anderen Seite wieder austeigen müssen. Über den Eisernen Steg erreichen die Fahrgäste dann wieder den Standort ihres Autos. Was aber ist mit den Menschen, die wegen einer Behinderung oder wegen Gebrechlichkeit den Steg nicht benützen können oder mit Müttern und Kinderwägen? Die andere Seite des Bahnhofes ist auf der Straße erst über die Unterführung der Bahn zu erreichen, die aber ca. 800 Meter entfernt und zudem sehr eng und ohne vernünftigen Gehsteig. Die Bahn habe dem Markt versichert Barrierefreiheit herzustellen, verstehe darunter aber lediglich barrierefreie Bahnsteige. Mit dieser Minimallösung war der Marktrat aber nicht einverstanden und hat sein Grundstück, das Bahn für ihre geplanten baulichen Veränderungen braucht, nicht an die Bahn verkauft. Derzeit prüfe die Bahn, ob nicht eine Lösung über einen Mittelbahnsteig gefunden werden kann, der von der Seite des Bahnhofsgebäudes aus über einen kleinen Tunnel zu erreichen ist. Ein Aufzug führe dann zum Bahnsteig, wo dann die Fahrgäste ein- und aussteigen.

MdB Martin Burkert erläuterte die momentane Handhabung, nach der die Bahn erst bei einem Fahrgastaufkommen von über 1000 Personen pro Tag Aufzüge bzw. barrierefreie Zugänge finanziert. Auch wenn dieses Fahrgastaufkommen in Wernberg-Köblitz nicht erreicht wird, bestünden gute Chancen im Zusammenhang mit der Elektrifizierung der Bahnstrecke Hof-Regensburg den barrierefreien Ausbau zu erreichen, da in diesem Zusammenhang sowieso Baumaßnahmen nötig seien. Auf die Zeitschiene angesprochen, meinte der Bahnpolitiker, dass das Projekt Elektrifizierung schnell angepackt werden könnte – die Bahn habe hier ein sehr hohes Interesse und warte allein auf die Finanzierungszusage des Bundes.

Er bestärkte die Markträtinnen und Markträte der SPD in ihren Forderungen nach einem barrierefreien Bahnhof. Hier könne vor allem auch das Argument, dass viele Menschen mit Behinderung in Wernberg-Köblitz unterwegs seien und eine große Einrichtung für Menschen mit Behinderung hier angesiedelt sei, sehr stichhaltig sein.

Die SPD fordere für die nächste Wahlperiode zudem ein Sonderprogramm Barrierefreiheit für kleinere Bahnhöfe um endlich beim barrierefreien Bahnhofsausbau vorwärts zu kommen. Dies sei vor allem auch deshalb sinnvoll, weil die Nutzung der Bahn auch für ältere Menschen, die nicht mehr selbst mit dem Auto fahren wollen oder können, erleichtert werden muss. MdB Marianne Schieder und Zweiter Bürgermeister Alexander Werner sagten zu, weiter hartnäckig für eine baldige Realisierung eines barrierefreien Bahnhofs Wernberg-Köblitz zu kämpfen.

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